Also ab ins Schlauchboot und an Land. Teilweise muss man 20 US$ zahlen, wenn man mit dem Dinghi anlegen möchte, aber wir haben zum Glück einen Steg gefunden, wo es günstiger ist und die Schlauchboote sogar bewacht werden.
An der Bushaltestelle mussten wir erst mal warten. Hier in Panama kommen die Busse oder sie kommen nicht. Einen Fahrplan gibt es zwar, aber es ist nicht so viel Verlass darauf. Nach etwa einer halben Stunde kam endlich der Bus und wir konnten einsteigen. Busfahren ist übrigens super günstig und kostet pro Person nur 25cent! Mit dem Bus ging es bis nach Albrook und mit der Metro (35ct) eine Station weiter in die Altstadt.
Von unserem Ankerplatz aus sah die Skyline von Panama City ganz schön aus, doch wenn man mittendrin ist, sieht man viel Müll und Dreck auf der Straße und an den Wänden. Wir sind die Einkaufsstraße entlanggegangen und überall waren kleine Stände, wo die Einheimischen Obst und ein bisschen Gemüse verkauft haben. An einem Stand war es ziemlich laut, da ein Mann eine Art „Bambus“ in eine Presse drückte. Wir haben am Anfang nicht gewusst, was er da macht, doch es stellte sich heraus, dass das „Wasser“ von dem Holz getrunken wurde. Es war also kein Bambus, sondern Zuckerrohr! Sehr lecker und nicht so süß wie ich erst dachte.
Wir sind weiter die Straße entlang gegangen und haben ganz viel Obst und Gemüse gekauft. Das war hier nämlich super günstig. Für 1 US$ bekam man zum Beispiel zwei kleine Ananas, fünf Mangos, zehn gelbe oder 15 grüne Bananen. Außerdem gab es viele Stände, an denen Lottoscheine verkauft wurden. Dann haben wir eine Bäckerei gefunden, bei der wir verschiedene leckere Brot gekauft haben. Für Leonie gab es sogar auch glutenfreie Brötchen!
In diesem Bereich der Stadt haben wir auch immer wieder Kuna-Indianer von den San-Blas-Inseln getroffen. Einige Frauen haben Molas verkauft, aber die meisten schienen eher zum Einkaufen unterwegs zu sein.
Dann wurde es auf der Hälfte der Straße plötzlich ganz anders:
Es gab keine Verkäufer mehr, alles war sauber, schöne Häuser und nichts ähnelte dem Teil, durch den wir gerade eben gegangen waren. Wir waren im noblen Teil der Altstadt gelandet. Hier fiel uns erst auf, dass wir lange keine hellhäutigen Menschen mehr gesehen hatten. Jetzt gab es plötzlich wieder weiße Touristen und überall war Polizei. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass der Präsident in die Stadt kommen sollte: Laurentino Cortizo. Deshalb durften die Läden auch keinen Alkohol verkaufen. In der Öffentlichkeit darf man in Panama sowieso keinen Alkohol trinken. Wenn man das trotzdem macht, kann man ins Gefängnis kommen. Das scheint eine gute Strafe zu sein, denn wir haben keinen entdeckt, der sich nicht daran gehalten hat.
Am Ende der Straße kamen wir an einen Ausguck, von dem wir Panama City gut sehen konnten. Die Altstadt war jetzt doch ganz schön und es war einfach wie in einer ganz normalen Stadt. An vielen Ecken gab es kleine Wagen, die z. B. Hot Dogs verkauft haben. Die Wurst lag dann den ganzen Tag ohne Kühlung in der prallen Sonne. In Deutschland wäre das verboten, aber hier in Panama stört das keinen und die Mägen der Menschen haben sich wohl schon daran gewöhnt.
Von der Stadt aus sind wir wieder mit der Metro (die immer pünktlich jede 3 min abfährt) nach Albrook zurückgefahren. Da mussten wir wie immer lange warten bevor es weiter ging. Abends haben die Busfahrer nämlich scheinbar keine Lust mehr und lassen bei der Endhaltestelle nur Leute raus und keine mehr rein. Aber endlich hatte der vierte Fahrer Erbarmen und hat uns und viele andere Wartende mitgenommen. Der Bus war dann meistens so voll, dass man dicht an dicht stehen musste, bis er sich wieder geleert hatte. Die Fahrten mit Bus und Bahn haben mir schon immer recht gut gefallen, doch noch nie so gut wie dieses Mal. Die Busfahrt war sehr gemütlich und entspannend. Es sei denn, Mama hat mich auf der Fahrt mal wieder Vokabeln abgefragt. Naja, aber das musste halt auch sein.
Weil wir für die Pazifikquerung proviantieren mussten, haben wir jedes Mal aus der Stadt riesige Berge an Essen mitgenommen und sind dabei immer halb zusammengebrochen. Außerdem wurde es abends in dem eh vollen Bus ganz schön eng.
Was mir an den Bewohnern Panamas aufgefallen ist, ist, dass sie alle sehr klein sind und sehr unterschiedlich aussehen. Sie sind alle sehr freundlich und hilfsbereit, super geduldig und bleiben sehr ruhig, auch wenn sie etwas nicht gut finden. Wir haben mit den Panamanesen nur gute Erfahrungen gemacht.
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