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15. September, 2024

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Der Panamakanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Ohne ihn müssten alle Frachter und anderen Schiffe ganz außen um Süd-Amerika rumfahren, um in den jeweils anderen Ozean zu kommen, was eine ganz schön weite Strecke ist! Um genau zu sein sind es ca. 9.000sm. Da lohnt es sich wirklich, die Abkürzung zu nutzen, die uns der Panamakanal bietet. Denn der ist nur 43,2sm lang und schnell zu passieren.

Auch wenn wir heute ganz einfach durch den Kanal fahren können, war der Bau des Kanals genau das Gegenteil von einfach. Allein das Klima in Panama bringt viele Probleme mit sich. Es ist dort sehr heiß und es regnet sehr viel. Dazu sagte wohl ein Ingenieur, der beim Bau des Kanals mitarbeitete, dass ihm „der Hut auf dem Kopf glatt wegschimmeln“ würde, weil der Hut nach dem Regen keine Zeit hat wieder zu trocknen bevor es wieder anfängt zu regnen.

Doch fangen wir mit den Infos am besten ganz am Anfang des Baus an…

Im Jahr 1881 wollte der Ingenieur Ferdinand de Lesseps einen Kanal bauen, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Er wollte eine Fahrrinne auf Meeresspiegelhöhe ausheben ohne Schleusen einzubauen. Ferdinand befahl seinen Arbeitern, diese Fahrrinne in die Berge zu sprengen, was aber nicht so gut geklappt hat, wie er es sich vielleicht vorgestellt hat. Denn immer wieder rutschten große Erdmassen von den Bergen hinab und schütteten den gerade ausgehobenen Kanal wieder zu.

Ich glaube, Ferdinand hat als Kind zu wenig Sandburgen gebaut, denn jedes Kind weiß, dass ein Tunnel oder eine Rinne leicht von innen einstürzt! Gerade wenn es, wie in Panama, ständig regnet und der Boden durchweicht ist, was den Erdrutsch natürlich begünstigt.

Beim Bau starben etwa 22.000 Arbeiter, vor allem aber auch an Tropenkrankheiten wie Gelbfieber und Malaria, da es dort durch das warme feuchte Klima viele Stechmücken gibt. 1888 ging das Bauunternehmen dann sozusagen „glücklicherweise“ pleite.

Im Jahr 1904 ging der Bau dann aber doch weiter, nur dieses Mal unter der Leitung von US-Amerikanern. Ihr Bauleiter staute den Fluss Rio Chagres mit einer Mauer auf und so entstand der damals größte künstliche See, der Gatún-See. Die Wasseroberfläche dieses Stausees lag 26m über dem Meerwasserspiegel. Um die Schiffe auf diese Höhe anzuheben wurden gigantische Schleusen gebaut. Nach zehn Jahren Arbeit war es am 15. August 1914 endlich so weit:

Der erste Frachter konnte den Panamakanal passieren!

Bereits 50 Jahre nach der Eröffnung des Panamakanals zeigte sich, dass der Kanal zu klein werden würde, da die Containerschiffe immer größer gebaut wurden und immer mehr Güter transportieren mussten und auch immer mehr Frachter den Kanal nutzen wollten. Da bald schon jedes fünfte Containerschiff nicht mehr hindurch passen würde, beschloss die Regierung Panamas, die Schleusen zu vertiefen und zu verbreitern. Außerdem wurde der Bau zweier neuer Schleusen geplant. Was für ein Aufwand! Für den Bau dieser Schleusen sprach auch, dass es vor dem Kanal lange Staus gab, da der Panamakanal sehr beliebt geworden war.

Diese Erweiterung kostete umgerechnet mehr als 4 Milliarden Euro!! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viele Scheine das sind! Was ich mir aber auch nicht vorstellen kann, ist, dass beim Anbau 39.000 Arbeiter benötigt wurden! Das sind etwa viermal so viele Menschen wie in unserem Wohnort zu Hause leben!! Und jetzt kommt das Krasseste: Aus dem Stahl, der in den neusten beiden Schleusen steckt, hätte man (TROMMELWIRBEL…..) 30 Eiffeltürme bauen können!! Die Schleusen sind aber auch echt groß geworden. Sie sind mit ganzen 427m Länge und 55m Breite groß genug für Schiffe mit – Achtung – 14.000 Containern! Es bleiben bei den großen Frachtern an den Seiten dann aber auch kaum 10cm Platz. Gut, dass die Ozeanriesen Lotsen an Bord haben und dass das Handeln mit den Leinen einfacher ist. Die Leinen sind an Land nämlich an Lokomotiven befestigt, die auf Schienen fahren, die die Leinen straff halten und bei der Weiterfahrt in die nächste Schleuse mitführen.

Nach dem aufwendigen Umbau konnte die doppelte Menge an Schiffen durch den Panamakanal geschleust werden. Doch es gibt ein neues Problem: Seit 2023 trocknet eine Dürre den Stausee aus, aus dem sonst immer das Wasser zum Füllen der Schleusen geholt wurde. Und weil das Wasser immer knapper wurde, konnten täglich nur noch 18 Schiffe geschleust werden. Und so bildeten sich wieder laaange Staus. Und das ist bis heute so geblieben. Das war auch der Grund, warum wir sieben Wochen lang auf unseren Schleusen-Termin gewartet haben.

Zum Schluss nochmal ein krasser Fakt über den Panamakanal:

Pro Jahr nutzen rund 14.000 Schiffe den Kanal, was ihn zu einem der bedeutendsten Handelswege der Welt gemacht hat. Echt cool, dass wir da auch durchgefahren sind, oder?! 😊

Wir freuen uns aber auch schon darauf, bald wieder unter Segeln und nicht unter Motor unterwegs zu sein.“

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